Jung, akademisch, prekär? Zur Situation und Lage von studentischen Beschäftigten an Hochschulen in Deutschland

Die Arbeitsbedingungen eines Großteils der studentischen/wissenschaftlichen Hilfskräfte/Assistent:innen und Tutor:innen in Deutschland sind nicht durch einen Tarifvertrag abgesichert. Sie bilden damit bundesweit den größten nicht-tariflichen Sektor im Öffentlichen Dienst. Gleichzeitig ist der Öffentliche Dienst der größte Arbeitgeber für Studierende: 31% der erwerbstätigen Studierenden (ohne Dual Studierende) geht einer Tätigkeit als studentische/wissenschaftliche Hilfskraft nach (Middendorff 2017 et al.: 100). In zahlreichen Bundesländern werden sie darüber hinaus nur teilweise oder gar nicht vom Personalvertretungsgesetzt erfasst und haben daher keinen Zugriff auf gesetzlich garantierte Mitbestimmungsrechte (Hoffmann/Hopp 2021: 46).

Untersucht wird, wie sich die Ausnahme vom dualen System der Interessenvertretung und damit das Fehlen der für das „deutsche Modell“ typischen Mechanismen zur Regulierung von Arbeitsbeziehungen auf die Arbeitsbedingungen und -erfahrungen studentischer Beschäftigter auswirken. Aktualität gewinnen diese Fragen insbesondere vor dem Hintergrund des 2018 in Berlin neu erstreikten Tarifvertrags für studentische Beschäftigte (TVStud III), der bundesweit zur Gründung von sogenannten TVStud-Initiativen führte. Infolgedessen kam es 2021 zu einer bundesweiten Tarifbewegung, an deren Ende zwischen Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und Gewerkschaften Gespräche für eine Bestandsaufnahme über die Arbeitsbedingungen Studentischer Beschäftigter vereinbart wurden.

Kern des Projektes ist eine bundesweite Befragung studentischer Beschäftigter. Es wird von Aaron Zielke und Martin Seeliger in Kooperation mit der bundesweiten Vernetzung der TVStud-Initiativen sowie den Gewerkschaften ver.di und GEW durchgeführt. 



Laufzeit:
01. Januar 2022 - 31. Dezember 2022

Forschungsteam:
PD Dr. Martin Seeliger (Projektleitung)
Ann-Kathrin Hofmann
Marvin Hopp
Lukas Leslie
Aaron Zielke