Fachkräftemangel in Bremen

Das Thema „Fachkräftemangel“ wird in Deutschland intensiv und kontrovers diskutiert. Modernisierung von Arbeitsprozessen und steigende Qualifikationsanforderungen führen im Zusammenspiel mit dem demografischen Wandel dazu, dass die Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an Fachkräften als wichtige gesellschaftliche Herausforderung hervorgehoben wird. Art und Ausmaß eines möglichen Fachkräftemangels lässt sich aber nur vor dem Hintergrund spezifischer regionaler Arbeitsmarktstrukturen und konkreter Arbeitskräftebedarfe in bestimmten Branchen und Tätigkeitsfeldern adäquat bestimmen. Auch hat er sehr heterogene Ursachen und erfordert ein breites Spektrum differenzierter Antworten. Fachkräftemangel ist dabei immer auch ein politisches Schlagwort. Er wird von den unterschiedlichen Akteuren instrumentalisiert, um die Veränderung von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an den jeweiligen interessenpolitischen Präferenzen auszurichten.
Angesichts der politischen Brisanz der Debatte um den Fachkräftemangel ist es Ziel dieses Projektes, eine kritische Bestandsaufnahme vorliegender Befunde und Daten für Bremen durchzuführen. Im Rahmen einer qualitativen Studie werden auf der Grundlage eines akteurszentrierten Governanceverständnisses zum einen die unterschiedlichen Diagnosen und Handlungsstrategien relevanter bremischer Akteure rekonstruiert und systematisiert. Zum anderen werden in drei ausgewählten Branchen oder Tätigkeitsfeldern auf den Fachkräftemangel bezogene Erwartungen, Aushandlungsprozesse, Gestaltungsansätze und Maßnahmen exemplarisch analysiert. Hierbei stehen die Folgen, Chancen und Risiken eines Fachkräftemangels für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Vordergrund.



Laufzeit:
01. Januar 2011 - 31. Dezember 2012

Forschungsteam:
Dr. rer. pol André Holtrup, Dipl.-Soz
Dipl.-Soziologe, Arne Klöpper, M.A. (European Labour Studies)