Bedarfsanalyse zur Flexibilisierung der Kindertagesbetreuungszeiten in Bremen
Laufzeit:
01. Dezember 2018 - 30. November 2019
Forschungsteam:
Dr. René Böhme
Laufzeit:
01. Dezember 2018 - 30. November 2019
Forschungsteam:
Dr. René Böhme
Für eine zunehmende Zahl von Erwerbstätigen gehören Arbeitszeitmuster, die über die gesamte Berufsbiografie bei einer täglichen Arbeitszeit von etwa acht Stunden liegen, immer mehr der Vergangenheit an. Für viele Eltern bedeutet deshalb eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine bessere Flexibilität der Angebotsstrukturen in den Kindertageseinrichtungen. Durch die immer stärkere Ausdifferenzierung der Arbeitszeiten ergeben sich Nachfragen nach Betreuungsplätzen, die häufig über den bisherigen Belegungsmöglichkeiten und Öffnungszeiten liegen. Im Rahmen der jeweiligen landesgesetzlichen Regelungen haben bundesweit einzelne Kindertageseinrichtungen bereits mit der Flexibilisierung der Angebote begonnen. Dies spiegelt sich in der Gestaltung der Öffnungszeiten, der Gruppenstruktur, der Arbeitsorganisation, im Betreuungsumfang sowie im Leistungsspektrum wider. In einzelnen Regionen wurden dabei verschiedene Modelle zum Einsatz gebracht. Dazu gehören unter anderem das Modell der erweiterten Öffnungszeiten, das Modell der individuellen Betreuungszeit, das Modell des wöchentlichen Stundenkontingents, das Modell der Hilfskräfte in der Kindertageseinrichtung, Modell der 24h-Kita, das Modell der ergänzenden Kindertagespflege und das Modell der Vermittlung privater Betreuungspersonen. Im Rahmen des Bundesprogramms „KitaPlus“ fördert das Bundesfamilienministerium aktuell erweiterte Betreuungszeiten in Kitas, Horten und in der Kindertagespflege, um Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Auch in der Stadtgemeinde Bremen hat sich die politische Debatte um eine stärkere Flexibilisierung der Kindertagesbetreuung zuletzt intensiviert. Aus diesem Grund wird im Auftrag der Senatorin für Kinder und Bildung eine Elternbefragung in ausgewählten Kindertagesstätten durchgeführt, um folgende Fragestellungen zu klären?
- In welchem Umfang können für Bremer Familien mit unter 6-jährigen Kindern bisher welche Betreuungszeiten mit den bestehenden Zusatzangeboten der Kindertagesbetreuung (Frühdienst, Spätdienst, ergänzende Kindertagespflege) in Bremen nicht abgedeckt werden?
- In welchem Umfang und in welcher zeitlichen Regelmäßigkeit würden Familien – unter welchen Kontextbedingungen – auf ergänzende Betreuungsangebote zurückgreifen, um ihren Erwerbsumfang auszuweiten?
- Wie könnten vor dem Hintergrund der genannten Bedarfe modellhafte Ansätze flexibilisierter Betreuungszeiten ausgestaltet werden?
Allerdings sind bei der Klärung dieser Fragestellungen die Kontextbedingungen zu reflektieren: So haben zum Beispiel auch das Partnereinkommen (vor dem Hintergrund des Ehegattensplittings), die Wegezeiten zur Arbeitsstelle und zur Kindertagesstätte und die Kosten einer erweiterten Betreuungszeit erheblichen Einfluss darauf, ob Familien auf zusätzliche und flexiblere Angebote zurückgreifen. Diese starke Kontextgebundenheit soll im Forschungsdesign durch die Kombination mit qualitativen Methoden aufgegriffen werden (Interviews mit Familien mit atypischen Arbeitszeiten, Fokusgruppengespräch mit Alleinerziehenden).
iaw-Colloquium:
"Atypische Arbeitszeiten von Familien als Herausforderung für die kommunale Sozial-und Bildungspolitik: Ergebnisse zweier Studien zur Flexibilisierung der Kindertagesbetreuung in der Stadt Bremen", Vortrag beim iaw-Colloquium am 07.12.2021 (Folien)
Finanzierung:
Senatorin für Kinder und Bildung
Laufzeit:
01. Dezember 2018 - 30. November 2019
Forschungsteam:
Dr. René Böhme
Projekttyp:
Drittmittelprojekt
Böhme, René, 2021: Bedarfsanalyse zur Flexibilisierung der Kindertagesbetreuungszeiten für die Stadtgemeinde Bremen, im Auftrag von: Senatorin für Kinder und Bildung, Download PDF.