Der DGB führt seit dem Jahr 2007 jährlich eine bundesweite Befragung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu ihren Arbeitsbedingungen durch (DGB-Index Gute Arbeit). Um für das Land Berlin repräsentative Ergebnisse zu erhalten, hat die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Jahr 2024 zum vierten Mal eine Aufstockungsstichprobe in Auftrag gegeben. Damit liegen insgesamt 1.000 Interviews zu den Arbeitsbedingungen von Berlinerinnen und Berlinern vor.
Der Bericht zeigt die Verteilung von Ressourcen, Beanspruchungen und den daraus resultierenden Belastungen der Beschäftigten. Die Lage der Berliner Beschäftigten wird dabei mit der gesamtdeutschen Erhebung des DGB verglichen. Dem diesjährige Schwerpunktthema „Personalmangel und Fachkräftesicherung“ widmet sich ein gesondertes Kapitel. Eine Besonderheit des Berichts ist der für Berlin ermöglichte Zeitvergleich über vier Erhebungszeitpunkte, der immer dann herangezogen wird, wenn sich Entwicklungstendenzen für die Zu- oder Abnahme von Ressourcen oder Beanspruchungen abzeichnen. Es zeigen sich beispielsweise eine kontinuierliche Zunahme des Zeitdrucks, aber auch Verbesserungen im Bereich autonomer Arbeitsgestaltung. Auffallend häufig von schlechten Arbeitsbedingungen betroffen sind Beschäftigte mit niedrigem Qualifikationsniveau und Angehörige von Betrieben ohne Mitarbeitendenvertretungen. Zudem berichten Beschäftigte, deren Arbeitsbereiche vom Personalmangel deutlich betroffen sind, auch von schlechteren Arbeitsbedingungen.
Brunsen, Hendrik; Busse, Britta; Wolnik, Kevin; Wenzel, Lisbeth (2025)