Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die soziale Ungleichheit in der Freien Hansestadt Hamburg
Laufzeit:
01. März 2021 - 31. Dezember 2021
Forschungsteam:
Dr. René Böhme (Projektleitung)
Laufzeit:
01. März 2021 - 31. Dezember 2021
Forschungsteam:
Dr. René Böhme (Projektleitung)
Die Corona-Pandemie stellt die größte globale Gesundheits- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit und eine historische Zäsur dar. Aufgrund der beispiellosen Tragweite handelt es sich bei der Corona-Pandemie aber auch um eine multiple soziale Krise, die zum Gegenstand soziologischer und sozialwissenschaftlicher Forschung geworden ist.
Ein übergeordnetes Forschungsmotiv stellt dabei das inzwischen populär gewordene „Brennglas“ dar, wonach die Pandemie soziale Probleme und Strukturprinzipien (post-)moderner Gesellschaften verdichtet hervortreten lässt und gesellschaftliche Wandlungsprozesse beschleunigt. Dabei wird der Corona-Pandemie auch das Potenzial zugeschrieben, die Spaltung der Gesellschaft zu verstärken, was v. a. auf die sozial ungleiche Pandemie-Betroffenheit von Individuen, sozialen Gruppen und Wohlfahrtsstaaten zurückgeführt wird und in drohenden Entsolidarisierungen und verteilungspolitischen Konflikten münden kann.
Erste Ergebnisse lassen dabei durchaus den Schluss zu, dass in der Folge der Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit in Bezug auf die Einkommensentwicklung gewachsen ist. Die Corona-Krise und die damit verbundene phasenweise Schließung von Kindertagesstätten und Schulen gehen zudem Experten und Expertinnen zufolge mit der Gefahr der Zunahme sozialer Herkunftseffekte auf allen Ebenen der Bildungsbiografie einher. Allerdings wird auch davor gewarnt, SARS-CoV-2 als „Ungleichheitsvirus“ zu überhöhen, denn die tiefe Kluft zwischen Arm und Reich bestand vielmehr schon vor der Pandemie. Auch war das neuartige Corona-Virus nicht für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, das kapitalistische Wirtschaftssystem sowie die verteilungspolitischen Folgen der Entscheidungen des Staates zum Infektionsschutz und zur Bewältigung der Krisenfolgen verantwortlich. Vielmehr wird von einer Potenzierung bereits vorhandener Ungleichheit gesprochen.
Obgleich viele entscheidende Statistiken erst mit gewissem Nachlauf ab Ende 2021 bis Mitte 2022 zur Verfügung stehen werden, soll in einer sekundäranalytisch ausgerichteten Studie der Frage nachgegangen werden, wie sich die Corona-Pandemie den vorliegenden Daten zufolge auf das Ausmaß der sozialen Ungleichheit in der Freien Hansestadt Hamburg ausgewirkt hat und wie vor diesem Hintergrund die laufenden Corona-Hilfsmaßnahmen der Bundes- und Landesregierung zu bewerten sind.
Auftraggeber: Fraktion DIE LINKE der Hamburgischen Bürgerschaft
Laufzeit:
01. März 2021 - 31. Dezember 2021
Forschungsteam:
Dr. René Böhme (Projektleitung)
Projekttyp:
Drittmittelprojekt
Gutachten: Soziale Auswirkungen der Corona-Pandemie in der Freien und Hansestadt Hamburg, Kurzgutachten von René Böhme unter Mitarbeit von Lukas Schubert im Auftrag der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Presseartikel:
https://taz.de/Studie-ueber-Corona-Hilfspakete/!5785584/
https://www.mopo.de/hamburg/corona-in-hamburg-so-hart-hat-die-krise-die-aermsten-getroffen/
https://www.shz.de/regionales/hamburg/Studie-der-Linken-Arme-leiden-besonders-unter-der-Krise-id33018422.html
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article232673897/Soziale-Folgen-der-Pandemie-Linke-fordern-nicht-nur-Vermoegenssteuer.html
https://hamburg1.de/news/29190
https://www.sueddeutsche.de/politik/buergerschaft-hamburg-studie-sieht-soziale-ungleichheit-durch-corona-verschaerft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210722-99-481536
https://www.rtl.de/cms/studie-sieht-soziale-ungleichheit-durch-corona-verschaerft-4801119.html
https://www.abendblatt.de/hamburg/article232860845/Studie-sieht-soziale-Ungleichheit-durch-Corona-verschaerft.html